Lichttherapie FAQ - Häufig gestellte Fragen

Stellenwert der Lichttherapie in der Depressionsbehandlung


"Internationale Studien zeigen, dass die Depression in der allgemeinärztlichen Praxis mit über zehn Prozent zu den häufigsten Krankheitsbildern zählt, auch wenn sie leider nicht immer erkannt wird" so Prof. Dr. Christian Simhandl, Sozialpsychiatrische Abteilung, Krankenhaus Neunkirchen. Der adäquaten Behandlung der Depression kommt, neben der Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen PatientInnen, auch volkswirtschaftlich ein hoher Stellenwert zu. So weisen PatientInnen, die an Depressionen leiden, deutlich mehr Krankenstandstage auf als PatientInnen, die an Hypertonie, Diabetes oder Arthritis leiden. Simhandl: "Einen wichtigen Teilbereich der depressiven Erkrankungen stellt die saisonal abhängige Depression, die SAD, dar. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Untergruppe der affektiven Erkrankungen, die durch wiederkehrende depressive Schwankungen mit einer eindeutigen jahreszeitlichen Abhängigkeit gekennzeichnet ist."

Die Effektivität der Lichttherapie hat sich bei der Herbst/Winter Depression in zahlreichen Untersuchungen bestätigt. Zur Lichttherapie werden in Österreich üblicherweise so genannte "Light-boxes" verwendet. Die Lichtintensität des Gerätes sollte mindestens 2.500 Lux betragen, neuere Geräte weisen aber mit 10.000 Lux eine deutlich stärkere Lichtintensität auf. Die Behandlungsdauer sollte zwischen 2,5 Stunden pro Tag bei einer Lampe mit 2.500 Lux und einer halben Stunde pro Tag mit 10.000 Lux liegen. Erste Erfolge sollten drei bis sieben Tage nach Therapiebeginn auftreten. Bei schwerer depressiver Symptomatik oder wenn mit Lichttherapie kein ausreichender antidepressiver Effekt erzielt werden kann, sollte auf jeden Fall der Facharzt aufgesucht werden und eine medikamentöse Therapie mit Antidepressiva erwogen werden. Bewährt haben sich vor allem selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI).

Artikel bei Ärztewoche Online

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Wird Lichttherapie vom Kliniken und Krankenhäusern angeboten?

An folgenden Stellen wird Lichttherapie in Österreich angeboten:

Universitätsklinik für Psychiatrie

Auenbruggerplatz 22, 8036 Graz
Tel.: 03 16/385-36 12 od. 62 57
Fax: 03 16/385-35 56
e-mail: psychiatrie@klinikum-graz.at

Universitätsklinik für Psychiatrie

Anichstraße 35, 6020 Innsbruck
Tel.: 05 12/504-2 36 26
Fax: 05 12/504-2 38 55

A.Ö.Landeskrankenhaus Klagenfurt

Zentrum für Seelische Gesundheit
St. Veiter Straße 47, 9026
Klagenfurt Tel.: 04 63/5 38-0
Fax: 04 63/5 38-22 85
e-mail: help@lkh-klu_at

NÖ Landesnervenklinik Gugging

Hauptstraße 2, Maria Gugging
3400 Klosterneuburg
Tel.: 022 43/90 5 55-0
Fax: 022 43/90 5 55-420
www.donauklinikum.at

A.Ö.Krankenhaus der Stadt Linz

Neurologische Abteilung
Krankenhausstraße 9, 4020 Linz
Tel.: 070 /78 06-0
Fax: 070 /78 06-13 25
e-mail: info@akh.linz_at

Landes-Kinderklinik Linz

Krankenhausstraße 26, 4020 Linz
Tel.: 0732/69 23-0
Fax: 0732/69 23-11 09
e-mail: contact.kk@gespag.at

Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg

Wagner-Jauregg-Weg 15., 4020 Linz
Tel.: 070 /69 21-0
Fax: 070 /69 21-2 09

A.Ö. Krankenhaus der Barmherzigen Brüder

Seilerstälte 2, 4014 Linz
Tel.: 070 /78 97-0
Fax: 070 /78 97 7 77
krankenhaus@bblinz.at

A.Ö. Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern

Seilerstätte 4, 4010 Linz
Tel.: 070 /76 77-0
Fax: 070 /76 77-72 00
e-mail: office@bhs.at

Landeskrankenhaus Rankweil

Abteilung für Psychiatrie und Neurologie
Valdunastraße 16, 6830 Rankweil
Tel.: 05522/403
Fax: 55 22/ 4 03-65 '5 od. 65 16
e-mail: office@lkhr.at

Landes-Nervenklinik Salzburg

Ignaz-Harrer-Straße 79, 5020 Salzburg
Tel.: 06 62/ 44 83-0
Fax: 06 62/ 4483-2004
e-mail: g.ladurner@salk.at

A.Ö. Krankenhaus der Stadt St. Pölten

Propst-Führer-Straße 4, 3100 St. Pölten
Tel.: 027 42/3 00-22 50

Haus der Barmherzigkeit

Vinzenzgasse 2-6, 1180 Wien
Tel.: 01/ 4 0199-0
Fax: 01/ 4 01 99-2 22

Sozialmedizinisches Zentrum Ost

Psychiatrische Abteilung
Langobardenstraße 122, 1220 Wien
Tel.: 01/2 88 02-0
Fax: 01/2 88 02-20 50

Krankenhaus der Stadt Wien - Rudolfstiftung

Neurologische Abteilung
Juchgasse 25, 1030 Wien
Tel.: 01/7 11 65-0
Fax: 01/7 1165-10 09
e-mail: kar.post@wienkav.at

Universitätsklinik für Psychiatrie

Klinische Abteilung für Allgemeine Psychiatrie
Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien
Tel.: 01/4 04 00-36 03 od. 35 47
Fax: 01/4 04 00-36 05
e-mail: gen-psychiatry@meduniwien.ac.at

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Welches Spektrum muß das Therapielicht aufweisen?

Durch Studien am National Institute of Mental Health (NIMH) wurde festgestellt, dass das Licht, welches das Spektrum des Sonnelichts imitiert – d.h. das so genannte Vollspektrumlicht, nicht wirksamer in der SAD-Therapie ist als weisses Licht (Breitspektrum).

UV-Strahlen, ein Anteil des nicht sichtbaren Lichtspektrums, hingegen scheinen nicht nur nicht notwendig zu sein, sondern  haben vielmehr eine schädliche Wirkung sowohl für die Haut als auch für die Augen und sind daher als Nachteil zu betrachten. Diese Erkenntnis führte zu der Empfehlung, Therapielampen mit Filtern auszurüsten, die die UV-Strahlen (die auch normale Leuchtstoffröhre abgeben) fast restlos herausfiltern.

Quelle: „Lichttherapie, Das Programm gegen Winterdepression, Norman E. Rosenthal, Siegfried Kaspar

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Ist für die Lichttherapie auch eine „normale“ Lampe geeignet?

Nein. Lichtstärken unter 2500 Lux sind, wie maßgebliche Studien gezeigt haben, nicht dafür geeignet, die nächtliche Melatoninsekretion zu supprimieren. Im Vergleich: die gemessene Helligkeit in durchschnittlichen Räumen abends ist normalerweise unter 100 Lux, ein helles Bürogebäude liegt bei ungefähr 400 Lux, im Freien an einem wolkigen Wintertag werden 3000 bis 4000 Lux erreicht, während Sommersonne bis zu 50.000 Lux oder noch mehr erreichen kann.

Quelle: „Biologische Rhythmen &Schlaf, Jürgen Zulley, Anna Wirz-Justice; „Ligth suppresses melatonin secretion in humans. Lewy AJ, Wehr TA, Goodwin FK, Newsome DA, Markey SP, Science 1980; 210: 1267-1269

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Welche Lichtstärke (Lux) ist notwendig?

Die Wirksamkeit der Behandlung hängt von der Lichtintensität der Lichtquelle, der Dauer der Behandlung und vom Abstand von der Lichtquelle ab. Da biologische Veränderungen erst bei Lampen mit mehr als 2.500 Lux nachgewiesen sind, sollte dies die Mindestlichtstärke der Lampe sein. Bei einer solchen Lampe muss mit einer Behandlungsdauer von ung. 2 Stunden gerechnet werden.

Quelle: „Biologische Rhythmen &Schlaf, Jürgen Zulley, Anna Wirz-Justice

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Wie lange muß eine Therapie dauern?

Bei 2500 Lux wird eine tägliche Expositionszeit von 2 Stunden empfohlen. Mit stärkeren Lampen verkürzt sich auch die Behandlungsdauer! Moderne Lampen, die 10.000 Lux erreichen, erfordern nur mehr eine Zeitinvestition von 30 Minuten. Diese Anordnung wird derzeit im klinischen Gebrauch hauptsächlich angewendet.

Quelle: „Biologische Rhythmen &Schlaf, Jürgen Zulley, Anna Wirz-Justice

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Wieviel Platz braucht eine Therapielampe?

Moderne Lampen brauchen nicht sehr viel Platz. Man kann sie auf jedem durchschnittlichen Frühstücks- oder Arbeitstisch aufstellen. Falls das Platzangebot an Ihrem Tisch beschränkt ist, kann ein Ständer für die Lichtbox gute Dienste leisten. Dieser sorgt auch für einen optimalen Neigungswinkel der Lampe, was die Wirksamkeit zusätzlich erhöht.

Die Wirksamkeit der Behandlung ist maßgeblich vom Abstand zur Lampe abhängig.Hier spielen schon wenige Zentimeter eine große Rolle! Auch aus diesem Grund ist es vorteilhaft, eine stärkere Lichtbox  zu kaufen, da man sonst die Lampe unangenehm nahe aufstellen muss. Achten Sie jedenfalls auf die optimale Distanz zur Lichtbox. Falls Sie aus irgendwelchen Gründen die Wirksamkeit der Lichtbox erhöhen wollen, können Sie den Abstand zur Lichtquelle verringern!

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Was muss ich sonst beachten?

Es ist wichtig, dass Sie die Leuchten korrekt positionieren. Ihr Gesicht sollte der Lichtquelle zugewandt sein. Die Lichtbox sollte in Augenhöhe platziert sein – z.B. auf einem Schreib- oder Esstisch. Halten Sie die Augen während der Behandlung offen; es ist jedoch nicht notwendig in das Licht zu starren. Es reicht völlig, wenn Sie pro Minute ein Mal kurz direkt in die Lampe schauen. Viele Menschen nutzen die Zeit der Lichtbehandlung um zu lesen, zu arbeiten, fernzusehen oder Handarbeiten zu machen.

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Woher weiß ich, ob Lichttherapie auch bei mir wirkt?

Wenn Sie noch nie Lichttherapie angewendet haben und sich nicht sicher sind, ob Sie auf diese Behandlungsform ansprechen, sollten Sie vielleicht eine Lampe für einige Wochen mieten. Wenn Sie einmal die positiven Auswirkungen der Lichttherapie an sich gespürt haben, wissen Sie, dass sich die Investition in eine gute Lichtbox lohnt.

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